Funktionale Musiktherapie
Seit März 2009 bin ich als Neurologische Musiktherapeutin von der Colorado State University (USA) zertifiziert und Mitglied der "Academy of Neurologic Music Therapy". Dies bedeutet, daß ich für die Behandlung von neurologischen Erkrankungen mit motorischen, kognitiven und Sprach-/Sprechfunktionsstörungen bestimmte standardisierte und evidenzbasierte Behandlungstechniken mit Musik einsetze. Das kann z. B. mit Rhythmus und Musik unterstütztes Arm-, Rumpf- oder Gangtraining sein, musikalisches Neglecttraining oder die Melodic Intonation Therapy (MIT) zur Sprachförderung.
Bei der neurologischen und funktionalen Musiktherapie erfolgt der Einsatz von Musik entweder als Aufzeichnung oder über Musikinstrumente, um beeinträchtigte Körperfunktionen in Bewegung, Sprache oder Gehirnleistung zu fördern und zu unterstützen. Dabei ist erwiesen, daß mit Musik größere Erfolge erzielt werden als ohne, weil Musik alle Gehirnareale aktiviert, die auch für Bewegung, Sprache und kognitive Fähigkeiten notwendig sind. Das kann bei
- Beeinträchtigungen der Hirnfunktionen ein Aufmerksamkeits-, Wahrnehmungs-, Gedächtnis- und psychosoziales Verhaltenstraining mit Musik sein. Bei
- Schlaganfall-, Parkinsonpatienten oder auch Schädelhirnverletzten, z. B. die musikalisch-rhythmische Unterstützung von Bewegungsabläufen sein. Bei Menschen mit Aphasie oder anderen Stimm- und Sprachstörungen (z. B. Stottern) können Singen, melodisch-rhythmische Übungen (auch Trommeln) die Sprachfähigkeit verbessern. Für Klienten mit
- Herz-Kreislaufbeschwerden oder andere streßgeplagte Menschen kann ein unter medizinisch-psychologischen Gesichtspunkten ausgewähltes individuelles Musikrepertoire mit passenden Entspannungsübungen zusammengestellt werden, mit dem Sie lernen Streß und Ängste (z. B. vor dem nächsten Herzinfarkt) abzubauen.
- Tinnituspatienten können mit Hilfe musikalischer Mittel die Akzeptanz und den entspannten Umgang mit ihrem Ton oder Geräusch im Ohr lernen.